Am 22. und 23. Februar 2024 präsentierte die Theater-AG am Tannenbusch-Gymnasium ihr Stück „MärchenHaft“, das komplett selbst entwickelt und geschrieben wurde.
Als wir vor einigen Monaten überlegten, wie unser nächstes Stück aussehen soll, wurde das Thema „Märchen“ vorgeschlagen. Dafür gab es eine Mehrheit und wir machten uns an die Arbeit. Schnell wurde allen Beteiligen klar, dass wir Märchen nicht einfach nachspielen oder gareine Persiflage entwickeln wollten. Wir, das sind: Rania Adhan, 10c; Arwen Bohn, Q2; Hannah Goda, 10b; Manou Schaefer, 10b, Karolina Schaufler, Q2; Jessica Schmidt, 10c und Shameram Toma, Q2.
Wir stellten fest, dass Märchentexte eine Reihe von Stereotypen und Klischees enthalten, die uns auch heute noch betreffen. Die Fragen, warum Prinzessinnen immer gerettet werden müssen, anstatt ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen, warum die Guten immer schön und die Bösen hässlich sind und warum man immer auf dem rechten Weg bleiben muss, zeigten uns, dass die durch Märchen vermittelten Sichtweisen auch heute noch gelten.
Somit haben wir Szenen auf der Grundlage von Märchen entwickelt, die aber vor allem mit uns und unseren Erfahrungen zu tun haben. Rotkäppchen, das vom Wolf angesprochen wird, erinnerte uns an blöde Anmache und Übergriffigkeit, der Turm von Rapunzel bestand aus Bausteinen, die die überhöhten gesellschaftlichen Erwartungen ausdrückten, Schneewittchens Spiegel haben wir mit Schönheitsstress und (Selbst-)Zweifeln verbunden, den Kuss des Prinzen fand Dornröschen extrem übergriffig und bei dem Märchen „Blaubart“ haben wir zu Femiziden recherchiert. Dann mussten wir alle Ideen noch in Bilder und Texte umsetzen. Die Texte spiegeln die heutigen Lebenswelt wider, sie stammen aus unseren eigenen Erfahrungen oder aus Artikel und Studien und geben einen Eindruck, welche Auswirkungen Klischees haben. Um unsere Botschaft zu vermitteln, haben wir mit Schattentheater und Choreografien gearbeitet, immer begleitet von Texten, die häufig aus dem Off gesprochen wurden. Die Umbauten auf der Bühne zwischen den einzelnen Szenen haben wir „unser“ Aschenputtel machen lassen, das ja an das Putzen gewöhnt ist. Somit entstand ein bildgewaltiges Stück mit berührenden Texten, das von dem Publikum begeistert beklatscht wurde. Wir bedanken uns auch bei den Kindern der Kleinen Theater-AG, die unsere Fragen zu ihren Lieblingsmärchen so freundlich beantwortet haben und deren Texte den Auftakt zu unserem Stück machten. Außerdem bedanken wir uns für die tolle Unterstützung durch die Technik-AG. Somit entstand ein bildgewaltiges Stück mit berührenden Texten, das von dem Publikum begeistert beklatscht wurde.