Klasse 10a und Q1 GK Musik sind Teil einer einmaligen Veranstaltung zum 75. Geburtstag unserer Grundgesetzes
Am 23. Mai 2024 wurde das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland 75 Jahre alt. Konrad Adenauer unterzeichnete es im Plenarsaal des Bundesrat am heutigen Platz der Vereinten Nationen, seinerzeit Bundeshaus.
Das Grundgesetz formulierte zum ersten Mal Menschenrechte – wo vorher Gebote und Verbote, sozusagen Unterweisungen standen – und der erste Artikel unterliegt sogar der Ewigkeitsklausel.
Die unantastbare Würde des Menschen mag uns selbstverständlich oder nicht besonders erwähnenswert vorkommen, eben die Grundlage allgemein menschlicher Interaktion; jedoch lässt sich die Tragweite und die Größe des Bekenntnisses, das ein Staat vor sich selbst, vor seinen Bürgerinnen und Bürgern und vor der Welt leistet, kaum ermessen und bildet die Grundlage für die Idee unseres Sozialsystems.
Im Geschichtsprojekt „Wege der Demokratie“ der 10a mit ihrer begleitenden Lehrkraft Frau Gardiner hat die Lerngruppe im Geschichtsunterricht den Weg von der Diktatur zu der Staatsform, die seit nunmehr 80 Jahren den Frieden sichert, erarbeitet.
Unser Kooperationspartner im Musikzweig, der Philharmonische Chor Bonn, hat eine Komposition in Auftrag gegeben, die am 14. Juni 2024 im Plenarsaal des Bundesrat uraufgeführt wurde. Das polyphone Chorstück der spanischen Komponistin Helena Canovas y Pares „Gleich laut – gleich leise“ zeigt einen Chor, der verlernt hat gemeinsam zu singen. Einzelstimmen finden im Verlauf des Stückes eindrucksvoll zusammen, bis sie in der Lage sind gleich laut und leise zu singen. Das Wesen der Demokratie, die absolute Gleichberechtigung und die Freiheit der Wahl werden mit den Mitteln der Musik dargestellt.
Im Musikgrundkurs der Jahrgangsstufe Q1haben sich die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit Herrn Müllenbach die Frage gestellt, wie Musik Veränderung schafft. Dabei spielten Eindrücke der jüngsten Vergangenheit eine Rolle, so auch in den Medien verbreitete Fälle von Verletzungen der Grundrechte und die Repräsentation und Darstellung eines verschobenen Begriffs demokratischer Grundwerte.
Am 14. Juni 2024, neulich im Bundesrat, kamen die drei Gruppen im Rahmen der Uraufführung der Chorkantate „Gleich laut – gleich leise“ zur Präsentation der Ergebnisse des begleitenden Schülerprojekts des Philharmonischen Chors gleichberechtigt zusammen. Die Schülerinnen und Schüler der 10a sprachen die ersten Artikel des Grundgesetzes und die originalen Nachrichtentexte der Tagesschau rund um den 23. Mai 1949 und eröffneten damit ihre beeindruckende Plakatausstellung. Die Schülerinnen und Schüler des Q1 Kurses präsentierten ihre mediengestützten Vorträge zu Musik als Protestform, Aggression im Rap als Akt der Gleichberechtigung und Musik als Bewahrung kultureller Diversität.
Alle Vorträge, auch zu Musik im Sport und zum Zusammenhang von Musiklernen und Demokratielernen gibt es im kommentierten Videoformat mit den Originalstimmen der Vortragenden auf der Projektseite des Philharmonischen Chors. Dort findet man auch alle Projektplakate zu den Wegen der Demokratie aus der Klasse 10a.
Ein eindrucksvoller Abend zum Nachdenken, Mitdenken und Mitmachen, nicht nur in diesen Zeiten.
https://www.philharmonischer-chor-bonn.de/schuelerprojekt-2024/ (externer Link)
Text: Oliver Müllenbach